Im Mai 2024 erscheint endlich die Best-Of-CD des Musicals!!! Hier gibt es ein paar erste Höreindrücke...

November 2019. Endlich ist alles soweit für die Uraufführung der "Socken" in der Halle 32 / Gummersbach. Das bange Warten hat ein Ende. Wird die Geschichte funktionieren? Kann man das Thema "Demenz" wirklich in ein Musical verwandeln?

Das lange Warten und die viele Arbeit scheinen sich gelohnt zu haben. Großer Jubel bricht los, mehrfache "Standing Ovations"... und die ersten begeisterten Presseberichte, wie dieser hier

 

Weitere Eindrücke von den Vorarbeiten von der Lesung bis zur Promo-Tour durch oberbergische Pflegeeinrichtungen gibt es hier auf meinem youtube - Kanal oder weiter unten auf dieser Seite.

 

Unfassbar, aber wahr: Auch 2020 gab es einen Sensations-Erfolg bei der ersten Kölner Ausgabe der schreib:maschine !!! Hier das Video:

Worum geht es?

 

In „Socken im Kühlschrank – das Dementical“ geht es vordergründig um Oma Liese, eine 70-jährige rüstige Rentnerin deren Gedanken immer öfter Karussell fahren, während ihr immer mehr Erinnerungen verlorengehen. Aus ihrer Sicht wird in chronologisch angeordneten Sequenzen mit den vielfältigen Mitteln des Musicals gezeigt, wie sich Demenz für die betroffene Person vermutlich anfühlt. Dabei wird das Leben und Pflegen für ihre Familie immer belastender. Die Ehe ihrer Tochter  wird auf eine harte Probe gestellt. Lieses Enkellinnen allerdings finden neue Wege zu ihrer Großmutter und setzen daher einen beschwingten Gegenpol. Richtig heiter wird es, wenn die Ärztin Dr. Engels mit der Erzählerin des Musicals (dem personifizierten Enzym Amy Lloyd-Beta) darüber streitet, wer nun Schuld an dieser Demenz hat oder wenn der tangoseelige Versicherungsexperte  vor weiteren Besuchen des Seniorenchors warnt.

Wie die Stimmung eines dementiell veränderten Menschen schwankt der Tonfall des Musicals zwischen Wut, Melancholie, kindlichem Witz und manchmal bissigem Humor. Dementsprechend ist auch die musikalische Anlage sehr breit zwischen Singer-Songwriter-Balladen, Musical-Showstoppern, kraftvollem E-Gitarren-Rock und Soundpainting angelegt

Produktionsfotos von Simon Jolbej:

Videos zur Entstehung von der Lesung zu den Endproben

Part 1: Lesung mit verteilten Rollen

Part 4: Erste Proben mit dem M.P.O.

Part 2: Erstes Fotoshooting mit David Uessem

Part 5: Erste Orchesterprobe

Part 3: Erste Präsentation - schreib:maschine/Berlin

Part 6: Pflegeheim-Tour am Weltalzheimertag 2019


 

 

Idee, Entstehung und Entwicklung

 

Als ich im Jahr 2014 auf die Idee kam, ein Musical über Demenz zu schreiben, hatte das ganz verschiedene Ursprünge. Neben persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen in meinem Projekt „EinfachMalSingenChor für Menschen mit und ohne Demenz“ war das die Lektüre von „Der alte König in seinem Exil“ von Arno Geiger, viele Gespräche mit meinem Kollegen Michael Becker (memento cantico) und ganz tief in der Erinnerung verwurzelt auch der Film „Zeit des Erwachens“ (u.a. mit Robert de Niro und Robin Williams). Auch die anspornende Beratung von Ursula Kriesten, Leiterin der Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGeWiS) und von Martin Kuchejda, Leiter der Halle32 und Co-Autor vieler meiner Musicals, haben den Willen bestärkt, das Musical über Jahre weiterzuentwickeln.

 

Die erste Fassung des Buches entstand noch im gleichen Jahr. Nach einigen Versuchen und vielen Gesprächen entschloss ich mich, das Libretto ebenfalls komplett selbst zu schreiben und dann in Lesungen mit Freunden und Kollegen weiterzuentwickeln. Da sich während des Schreibens natürlich immer wieder neue Charaktere oder Ideen in den Vordergrund drängten, dauerte dieser Vorgang bis etwa Mitte 2016. Die Komposition der Songs bin ich (im Gegensatz z.B. zu „Hagen von Tronje – ein Nibelungenmusical) in diesem Fall eher wie ein Songwriter angegangen. Ich habe die jeweiligen Stimmungen und Gefühle versucht aufzugreifen und in der Musik wiederzuspiegeln. Die ersten kompletten Lesungen mit Dialogen und Songs im Herbst 2017 gaben mir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Weitere Umarbeitungen und Ergänzungen folgten und bis Sommer 2018 habe ich dann die Arrangements für ein kleines Bühnen-Orchester mit neuen Musikern fertiggestellt.

 

Gleichzeitig entstanden erste Demo-Aufnahmen mit Klavierbegleitung. Der Opener „Vorwärts“ mit den Kindern, die in die Ferien entlassen werden (Link) und das zentrale Duett zwischen Oma Liese und ihrer Tochter Birgit „Jeder Stein fängt einmal als Felsen an“ (Link) entstanden.

 

Im Herbst 2018 gab es eine erste öffentliche Präsentation im Rahmen des Pflegetages des Oberbergischen Kreises, die mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Ende November hatte ich dann die Chance, mit meiner Duo-Partnerin Elo von Knorre gemeinsam, das Stück bei der „schreib:maschine“, einer offenen Bühne für neue Musicals, veranstaltet von der Deutschen Musicalakademie, vorzustellen. Der stürmische Applaus und die begeisterten Feedbacks dort sind nun ein weiterer großer Ansporn.

 

 

Bei der Präsentation "Socken im Kühlschrank - Das Dementical" mit Elo von Knorre und im Feedback-Dialog mit Komponist Marc Schubring

Bericht über die Projekt-Präsentation in der Neuköllner-Oper